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03.03.2018 - 31.03.2018

Russische Filmtage 2018

Bereits zum 5. Mal präsentiert das Filmmuseum Düsseldorf die aktuellsten und auf den großen Festivals prämierten russischen Autorenfilme. Auch in diesem Jahr, von Samstag, dem 3. März bis Samstag, den 31. März, stehen die filmästhetischen Entwicklungen und künstlerischen Bearbeitungen gesellschaftlicher Diskurse dieses so großen und diversen Landes im Mittelpunkt. Zu sehen sind sechs ganz unterschiedliche Filme, die uns dennoch alle etwas zu sagen versprechen über den Zeitgeist Russlands und einen engagierten, interkulturellen Austausch ermöglichen sollen. Alle Vorführungen sind auf Russisch mit deutschen Untertiteln. Publikumsgespräche mit den Filmschaffenden begleiten das Programm.

Als Eröffnungsfilm am 3. März wird der Film ARRHYTHMIA zu sehen sein, in dem ein Notarzt mit dem Dauerstress und den Höhen und Tiefen sowohl in seinem Beruf, als auch in seiner Ehe zu kämpfen hat: Seine Frau hält seiner Alkoholsucht nicht mehr stand und verkündet ihm, dass sie die Scheidung möchte. Auf skurrile, aber auch dramatische Weise seziert der Regisseur Boris Chlebnikow die Arrhythmien – die Herzrhythmusstörungen – einer Ehe. Vor der Vorführung sind die Besucher zu einem kleinen Empfang mit russischen Spezialitäten geladen und im Anschluss stellt sich der Kameramann Alischer Chamidchodschaew den Fragen des Publikums.

Mit ausgezeichneten Schauspieler*innen und Ballettprofis präsentiert der Regisseur Waleri Petrowitsch Todorowski den Glamour des berühmten BOLSHOJ-Theaters, aber auch den steinigen Weg einer jungen Ballerina auf die Bühne. Ihre Heimat hinter sich gelassen, sieht sie sich mit harten Prüfungen und den Intrigen der anderen Tänzerinnen konfrontiert. Hauptdarstellerin und Primaballerina Margarita Simonowa wird zum  anschließenden Publikumsgespräch anwesend sein.

LOVELESS, der neue Film des Starregisseurs Andrei Swjaginzew (LEVIATHAN) gibt einen Blick hinter die Fassade eines gutbürgerlichen und im Wohlstand lebenden Ehepaares und zeigt, wie ihre Ehestreitigkeiten ihren Sohn nachhaltig verstören und ihn letztlich zur Flucht drängen. Auf der Suche nach ihm müssen sie wieder zueinanderfinden und sich ihren Problemen stellen. Der kühle und erbarmungslose Film wurde als Bester Fremdsprachiger Film 2018 für den Oscar nominiert.

Neben den aktuellen Filmen wurde auch ein Klassiker von 1935 in das Programm aufgenommen: DAS GLÜCK von Aleksandr Medvedkin verfolgt auf komödiantische Weise den Aufstieg und Fall eines Bauernpaares vor und nach der Oktoberrevolution. Richard Siedhoff (Berlin) begleitet mit Klavier und Akkordeon.

Die Russischen Filmtage finden seit 2013 in Kooperation mit der Filmwerkstatt Münster, der Gesellschaft zur Förderung der deutsch-russischen Beziehungen Münster / Münsterland e.V. und der Russischen Gesellschaft NRW e.V. im Filmmuseum Düsseldorf statt. Die Russischen Filmtage werden von der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf gefördert.

 

Download: Russische Filmtage Programmheft (PDF)

 

Filmprogramm

Sa 3.3. 20:00 / ARRHYTHMIA

RU·FIN·DE 2017 · 116 min · OmU · digitalDCP · ab 18 · Regie: Boris Chlebnikow · Drehbuch: Natalja Meschtschaninowa, Boris Chlebnikow · Kamera: Alischer Chamidchodschaew · Darsteller: Alexander Jatsenko, Irina Gorbatschowa, Nikolaj Schraiber u.a.

Oleg geht auf die Dreißig zu, ist als Notarzt dauernd im Einsatz und rettet anderen Menschen das Leben. Den Dauerstress versucht er nach besonders anstrengenden Schichten mit Alkohol zu bekämpfen. Seine Ehefrau Katja, die in der Notaufnahme arbeitet, liebt ihn, hält der Situation aber nur mit Mühe stand. Katja möchte die Scheidung. Parallel gerät Oleg in Konflikt mit seinem neuen kaltherzigen Chef, der ohne Rücksicht auf die Patienten strenge Regeln einführt. Zwischen Patienten, alkoholisierten Emotionen und einem sich verändernden Gesundheitssystem müssen Oleg und Katja eine verbindende Kraft finden, die sie zusammenhält.

Im Anschluss: Publikumsgespräch mit dem Kameramann Alischer Chamidchodschaew.

 

Sa 10.3. 20:00 / BOLSHOY · DAS BOLSCHOI

RU 2017 · 132 min · OmU · digitalDCP · ab 18 · Regie: Waleri Todorowski · Buch: Anastasia Palschikowa · Kamera: Sergey Michaltschuk · Darsteller: Margarita Simonova, Anna Isaewa, Alisa Freindlich u.a.

Julka kommt aus einer kleinen russischen Bergarbeiterstadt. Nach dem Tod ihres Vaters rennt sie von zu Hause weg, um Ballerina zu werden, so wie es sich ihr Vater immer gewünscht hat. In Moskau wird sie an der berühmten Ballettschule des Bolschoj-Theaters aufgenommen. Doch trotz ihres ei zigartigen Talentes gibt es zahlreiche, scheinbar unüberwindbare Hürden, die Julka zu bewältigen hat, um sich ihren Traum zu erfüllen. Intrigen, ihre erste Liebe, die Not ihrer Familie nehmen ihr Kraft. In der alles entscheidenden Vorführung gibt sie ihre führende Rolle freiwillig auf – und damit ihren Traum. Erst nach einigen Jahren stellt sie fest, dass ihre Entscheidung falsch war, dass das Ballett ihr Leben ist. Erneut beginnt sie den mühsamen Weg und bekommt eine zweite Chance…

Im Anschluss: Publikumsgespräch mit der Hauptdarstellerin und Primaballerina Margarita Simonowa.

 

Mo 12.3. 20:00 / POK · ROCK

RU 2017 · 87 min · OmU · digitalDCP
Regie: Iwan Schachnazarow · Buch: Oleg Negin · Kamera: Michail Kritschman · Darsteller: Iwan Iwaschkin, Kirill Frolow, Dimitrij Tschebotarew, Ewgenij Styschkin, Nikita Tarasow u.a.

Mit jugendlich argloser Energie bricht eine Troika von Rockmusikern auf. Je weiter sie sich von zu Hause entfernen, umso gefährlicher werden die Abenteuer und die Menschen, denen sie begegnen. Mit Humor und Situationskomik erzählt das Roadmovie die Geschichte junger Rockmusiker aus der Provinz auf der Suche nach sich selbst. Der Weg zu ihrem Traum wird zum größten, gefährlichsten und unvergesslichen Abenteuer ihres Lebens.

Im Anschluss: Publikumsgespräch mit dem Regisseur Iwan Schachnasarow.

 

 

Sa 17.3. 20:00 / NELYUBOV · LOVELESS

RU 2017 · 97 min · OmU · digitalDCP
Regie: Andrei Swjaginzew · Buch: Oleg Negin · Kamera: Michail Kritschman · Darsteller: Marjana Spiwak, Alexei Rosin, Matwei Nowikow u.a.

Boris und Zhenya arbeiten sich durch eine grausame Scheidung voller Hass und gegenseitiger Vorwürfe. Beide haben bereits neue Partner gefunden und hegen den Wunsch, so schnell wie möglich die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Zu dieser Vergangenheit gehört auch der gemeinsame Sohn Aljoscha – doch dann, während eines weiteren Ehestreits, ist der 12-Jährige plötzlich spurlos verschwunden. Eine fieberhafte Suche beginnt zunächst mit Hilfe der Polizei, später mit einer freiwilligen Hilfsorganisation. Aus der Situation des Familiendramas und den Spuren von Verwahrlosung und Rücksichtslosigkeit lässt Swjaginzew ganz allmählich etwas Universelles entstehen, das zugleich als düstere Allegorie auf das Gegenwartsrussland verstanden werden kann.

 

 

Sa 24.3. 20:00 / SCHASTYE · DAS GLÜCK

UdSSR 1935 · 78 min · OmU · 35mm · ab 18 · Regie/Drehbuch: Aleksandr Medvedkin · K: Gleb Troyanski · D: Pyotr Zinovyev, Yelena Yegorova, Nikolay Cherkasov

Der arme Bauer Chmyr wird von seiner Frau Anna in die Welt geschickt, um das Glück zu finden. Schon nach kurzer Zeit findet er ein Goldstück, doch ab dann geht alles schief. Der Film verfolgt auf komödiantische Weise das Scheitern und den Aufstieg des Bauernpaares im Russland vor und nach der Oktoberrevolution, die einzelnen Figuren sind mehr Karikaturen als Charaktere.

Richard Siedhoff (Berlin) begleitet mit Klavier und Akkordeon.

 

 

 

 

Sa 31.3. 19:00 / KHARMS · CHARMS


RU 2017 · 95 min · OmU · digitalDCP
Regie und Buch: Iwan Bolotnikow · Kamera: Shandor Berkeshi · Darsteller: Woitzech Urbanski, Aiste Derzhjute, Darius Gumauskas, Alexander Baschirow, Nikita Kukuschkin u.a.

In kaleidoskopartigen Szenen verknüpft der Film Biografie und Werk des russischen „Genies des A surden“. Charms verhungerte 1941 während der Blockade Leningrads in Haft. Seine Gedichte, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Aufzeichnungen blieben bis zur Perestrojka unveröffentlicht und verboten. Man warf ihm nihilistische Propaganda vor. Heute gilt Charms über die Grenzen Russlands hinaus als avantgardistischer Kultautor und als dadaistischer Sprachartist, dessen Figuren durch die Stalinzeit und die Idiotie des Alltags in Abgründe stolpern.

 


Ansprechpartner:

Solange Landau, solange.landau@duesseldorf.de, 0211-8993733
Philipp Hanke, philipp.hanke@duesseldorf.de, 0211-8993733
Filmmuseum Düsseldorf, Schulstr. 4, 40213 Düsseldorf

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